Eine neue Woche. Vergangen. Ein kurzer Rückblick. Mit ein paar Anekdoten, Anmerkungen und die hoffentlich dazu passenden Bilder. Eh klar. Die richtigen Bilder und das bunteste Kino sind im Kopf. Aber einen Versuch wert. Voll Enthusiasmus und Leidenschaft.
Sonntag, 11. Mai. Der Muttertag. Keine Ahnung, wie die spanischen Kinder das feiern. Mit Umzügen. Aufzügen. Oder schlicht und einfach, so wie wir. Ein paar stille Gedanken an meine Mutter. Die schon lange vorausgegangen. OMArlis erwartet die Anrufe ihrer damaligen (vor über 40 Jahren passiert!) angeschwollenen Körpergröße geschuldeten Mitbewohner, unserer beiden Kinder und freut sich. Wir haben wieder einen Home-Office-Tag. Es ist Tag Nummer 41. Im Dee-Joy-Herberthino-Radio läuft gerade eine Nummer von den Dynamics „Miss You“ – eigentlich eine verreaggierte Version des Stones Hits. Musikalische Vorfreude Richtung unserer heurigen Konzerthighlights kommt auf. BAP und Patti Smith bei Tollwood in München, Roland Kaiser (!!!!) auf der Waldbühne in Berlin. Frage warum? Patti Smith – ein Traum und wir hecheln ihr schon seit Jahren hinterher. Immer irgendwie zu spät, zu früh, keine Tickets. Jetzt hat’s geklappt. Wolfgang Niedecken und BAP. Jemand der in einer fremden deutschen Sprache Kölsch singt, Links, Dylan und die Stones mag, der Mundart populär gemacht, muß man seine Aufwartung machen. Roland Kaiser, Fan der Rolling Stones, Ex-Autoverkäufter, aus dem Wedding, Berlin, sein Bio-Buch, seine Standpunkte alles ist Inspiration und Wertschätzung als Mensch. Die Musik spielt nur die Nebenrolle. Kann man mögen, muß man nicht. „Santa Maria“ in der Originalfassung ist eine Wucht. Das wie und was rundherum ist gemeint 🙂 – Das Heimspiel auf der Waldbühne macht es nach SEEED 2023 zu einer würdigen Wiederholung. Voll Vorfreude auf drei Konzerte im Juli und im August 2025.
Montag, 12. Mai. Wir be-geben uns nach Las Teresitas. Nicht viel dazu zu sagen. Wunderschöner Badetag.



Dienstag, 13. Mai. Auf gehts. Diesmal sind die Berge dran. Wir versuchen uns dem Teneriffa – Riesen zu nähern. Zaghaft. Bei uns in Igueste, nebelverhangen und kurz- Regen. Los gehts. Ohne die PR Dame aus dem Google maps. Solo. Klar. Eine kleine Verlängerung Richtung Süden kostet ein wenig Zeit. Aber was solls. Wir kurven über San Miguel, Arona und Vilaflor hinauf auf über 2.000 Meter. Gut ausgerüstet. In Wanderkleidung. Wolkenverhangen. Nebel. Also ob wir den Teide heute sehen werde, OMArlis ist skeptisch. Unser erster Mirador und Wanderversuch – Los Roques de Garcia. Ja und – natürlich schon seit einigen, vielen Minuten strahlender Sonnenschein. Blitzblau gewaschen – der Himmel. Und der Riesenberg, der eigentlich nach nix ausschaut (sage ich) präsentiert sich. Mit seiner Seilbahn. Ein paar Schneetupfer sind noch auszumachen. Klar wir haben den präzisen Swarovski-Guck-Fernseher mit … Wir wandern – ein bißchen – gerade soviel, daß es sich auszahlt, das Wandergewand aus dem Koffer geholt zu haben. Mit den Dolomiti-Wanderschuhen (steif wie meine Schischuhe) kann ich nicht autofahren. Kann das Benzin-Einspritzen beim Franzosen nicht spüren. OMArlis liest, daß es ausgerechnet in Spanien verboten ist, barfuß zu fahren. Ich liebe es, der Gasfuß hat das richtige Gefühl. Nebenbei ist der Franzose ein Automatik-Frenchmen. Also was solls. Für die Wanderungen ziehe ich mich immer um – mit Socks und den Dolomiti-Stahlpatschen. Zur Ehrenrettung, zum Wandern ein Hit, zum Autofahren ein Schock. Fühlt sich an, wie wenn man einen Gipsfuß auf das Pedal knallt. Un-mög-lich. Wir lassen den einen oder anderen Mirador aus, staunen, klettern auch mit gefühlt Tausenden auf Plattformen, begutachten aus der Ferne die Seilbahn, die auf den Teide führt. (Man braucht zum Rauffahren ein Zeitticket, das man sich schon Wochen oder Monate davor besorgen muß …) Wir verzichten, das Seilbahnfahren kennen wir aktuell noch aus der Lizum oder wenn es um SEIL-bahn geht aus Ischgl. Unser Ziel ist dann klar – nicht wie ursprünglich geplant nach Puerto de la Cruz, sondern die Long-Version in Richtung La Laguna. Und ein Restauranttipp hat es uns angetan. Wieso? Keine Ahnung. Die „Bodegon Campestre“ in La Esperanza. Das Finden gelingt. Einen dazugehörigen Parkplatz – weniger. Eine Einbahnstraße, der zweiten Ausgang, oder Eingang wir nicht findet leistet Probleme. Erst die Radikalkur – 50 Meter gegen die Einbahn löst das Problem. Das Lokal. Nur Einheimische. Niemand spricht hier Englisch. 4 Kellner. Dunkle Bude. Bei der gleichzeitigen Recherche stellt sich heraus. Das Grillrestaurant in Teneriffa. Wurstspezialitäten. Steakhaus. Rippelen. Die Nummer ein. Die Bude bumsvoll. Schließen um 17:00. Es ist knapp nach 16:00. Wir bestellen eine Flasche Wein, gemischten Käseteller und Kroketten mit Wurst. Ungläubigkeit bei der Bestellung. Die Kellner kommen nacheinander, möglichst unauffällig und schauen sich diese „Kunden“ an. Sogar ein Koch schanzelt in unsere Richtung. Touristen-schauen. Uns ist es egal. Mehr hätten wir in der kurzen Zeit auch gar nicht essen können. Mit dem Tischgedeck, Brot und eine speziell-geniale Tunkware waren wir sowieso bedient und satt.















Mittwoch, 14. Mai. Wieder am Kreuzfahrtschiffestrand.

Donnerstag, 15. Mai – (Tag 45) Es geht wieder Richung Süden. Playa la Tejita. Das ist der Strand mit dem „bösen“ Wind für die am Lava-Sand Liegenden und ein „Geschenk“ für die Kitesurfer. Wir gönnen uns eine Liege im geschützen Bereich. „Den Schirm brauchen wir nicht …“, sagt Marlis. „Können Sie abmontieren …“ Realistischerweise unmöglich. Der Bambusschirm ist fix montiert. Demonstrativ zieht der Strand&Liegenverkäufer den Liegestuhl von Marlis ins „Freie“. Zwischen diesem Strand und El Medano liegt der Punta Roja. Den möchten wir noch erwandern. Eine Stunde hin und eine Stunde zurück, lautet die Aussicht. Die von oben perfekt sein soll. OMArlis ist bereit. Heute geht es zuerst an die Piraten-Strandbar und dann auf die andere Seite des Berges nach El Medano. Marlis verschwindet in einer Strandboutique, die Stadt wimmelt von Surfshops und Boutiquen. Derweilen bestelle ich die zwei frisch gezapfte Guiness im Cafe del Medano. Rückreise nach Igueste. Der Franzose läuft bestens. 3.369 Kilometer lang.







Freitag, 16. Mai – San Andres, der Ort ist Teneriffas liebstes Postkartenmotiv, denn sein 1,5 Kilometer langer, weißer Strand ist der schönste der Insel – ideal für einen Badetag samt Fischessen. (… so steht es in dem Reiseführer Teneriffa – DUMONT direkt) – Wir: Wir essen keinen Fisch, Getränke aus der Kühlbox und einen Tomatensalat mit Käse beim Brisas del Mar 2. Unsere Challenge: Inzwischen sind wir ja beim Yatzy angelangt. Runde Nummer 8 war an diesem Tag angesagt. Danach steht es – OMArlis hat 1893 und Herr BERT 2.121 Punkte. Alle Spiele zusammengezählt. „Zapfenrechnen“, „Rummy“ und „Yatzy“. Übrigens, klar wie immer im Urlaub gibt es einen täglichen Musiktipp, der in unseren Ohren besonders tagespräsent war – Marlis hat THE JITTERS „Justanotherfinexample“ und Herr BERT hat LEE HAZELWOOD und „Save A Place for me“ hingeschrieben. Klar – am Ende gibt es immer eine interessante Playlist der Flaneure …

Samstag, 17. Mai – diesmal wieder auf die andere, die wilde Seite der Insel. Unser Ziel. Keine Touristenhochburgen, Einheimischenstoff. Mesa del Mar und El Pris sind unsere Ziele. Das erste wird Mesa, setze mich gegen die PR-Dame von OMArlis durch und biege einfach ab – kurvenreiche Straße und dann – schöner Pool, fast wie ein Infinity-Pool. Wunderbare Liegeflächen, plateauartig angelegt. Viele Einheimische. Spanish Playa! Ein Geschäft. Und eine wunderbare Verfehlung der spanischen Architektur prangert direkt daneben Tourismussünden an. Die Flut kommt und die Wasserspiele bieten eine wunderbare Abwechslung. Es zischt und zobt. Die Elemente spielen spanisch Granada. Wir bleiben dort, leeren unsere Kühlbox, endlich schwimmen in einem der wunderbaren Basins. Das muß ich auskosten. Ein, zweimal. Danach Aufbruch und durch den Tunnel noch hinaus zum Playa le Arena. Großer, sicherer Lavastrand – auch für Kinder geeignet. Weiter nach El Pris. Dort das fast gleiche Bild. Nur die Flut hat das Basin in ein brodelndes Wirrwarr verwandelt. Die Gischt spielt hier die Musik. Hier gibt es auch zwei Lokale an der Promenade, aber die Einheimischen drängen, es gibt Tickets für die „Nächsten“, wir sind deplaziert, – schöne Stimmung, Blick nach Mesa del Mar und zum Teide. Wir stolpern in die zweiten Reihe, mit wunderbaren Blick aufs Meer ins „Prixolo“, nur auf ein Getränk, – Cash-Zahlung erforderlich – huch – wir trinken Wein und essen in der Hochburg der Fischer – Kartoffel!!!! – der Wirt ein freundlicher Mann versorgt uns mit zwei „Grüßen“ aus der Küche. Wundervoll. Und via Tripavisor kommen wir drauf, daß das ein angesagter „Fisch-Laden“ ist. Rückfahrt unterhaltsam und lustig. Wir erreichen Igueste de San Andres belustigt und frisch-fröhlich. Wieso? Weil wir Flaneure sind.



















Weil wir Flaneure sind, und irgendwie auch „ritualisiert“ – Sonntag, der 18. Mai ist wieder HOME-Office. Wir feiern den Sieg von JJ beim Songcontest mit sprudeligem Mineralwasser. Und den 48. Tag auf der Insel und in unserem Wahldomizil in Igueste de San Andres.